„Arbeit muss weitergehen“

ZdK erwartet schnelle Entscheidung für den Synodalem Ausschuss

Mit Irritation reagiert die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Irme Stetter-Karp, auf die römische Intervention in den Synodalen Weg. „Rom hat die Deutsche Bischofskonferenz quasi per Eilpost gebeten, bei ihrer Frühjahrsvollversammlung nicht über die Satzung des Synodalen Ausschusses abzustimmen und zunächst Gespräche in Rom abzuwarten. Der Tagesordnungspunkt ist seit gestern Abend abgesetzt. Das bedeutet eine weitere Verzögerung der dringend notwendigen Reformen in der Kirche“, so Stetter-Karp.

Der Synodale Ausschuss soll einen Synodalen Rat für die katholische Kirche in Deutschland vorbereiten. Ein entsprechender Beschluss der Synodalversammlung vom Herbst 2022 fand auch die nötige Zweidrittelmehrheit der Bischöfe in der Versammlung. In der konstituierenden Sitzung des Synodalen Ausschusses im November 2023 in Essen war die Satzung einstimmig verabschiedet worden. Das ZdK hatte die Satzung bei seiner Vollversammlung Ende November bestätigt. Eine Ratifizierung der Satzung durch die Deutsche Bischofskonferenz steht noch aus.

„Das ZdK erwartet, dass der Synodale Ausschuss bei seiner nächsten Sitzung im Juni voll arbeitsfähig ist“, so Stetter-Karp. „Wir arbeiten konstruktiv mit der Deutschen Bischofskonferenz zusammen. Dafür muss die Grundlage der Kooperation im Synodalen Ausschuss geklärt sein.“ Stetter-Karp erinnert daran, dass das ZdK 2019 von den deutschen Bischöfen einstimmig darum gebeten wurde, mit ihnen auf den Synodalen Weg zu gehen. „Wir erwarten von Rom, dass es das gute Miteinander der deutschen Bischöfe mit der Vertretung der Laien nicht unterminiert, sondern wertschätzt und als Ressource wahrnimmt. Die katholische Kirche in Deutschland hat keine zweite Chance, wenn sie jetzt den Synodalen Weg stoppt.“

„Es ist ein Widerspruch, wenn Rom synodale Prozesse fördert und fordert, dann aber mit einem Stoppschild versieht“, sagt auch ZdK-Vizepräsident Prof. Thomas Söding. „Ich gehe davon aus, dass die deutschen Bischöfe verlässlich zu ihren eigenen Beschlüssen stehen. Wir erwarten eine zeitnahe Entscheidung, die Ratifizierung der Satzung und die konstruktive Weiterarbeit auf dem Synodalen Weg. Im Gespräch mit Rom werden die deutschen Bischöfe die Dringlichkeit der Weiterarbeit deutlich machen müssen.“

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