Dienstag, 14. Juli 2020
Gesprächskreis „Juden und Christen“ beim ZdK trauert um Rabbiner Dr. William Wolff
Rabbiner Dr. William Wolff war von 2006 bis 2009 aktives Mitglied im Gesprächskreis „Juden und Christen“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Geboren in Berlin, aufgewachsen in Amsterdam, lange Zeit gelebt und gewirkt in England. William Wolff war als Rabbiner ein Spätberufener, der zuvor als Journalist wichtiger englischer Zeitungen gewirkt hat. Im Alter von 75 Jahren trat er 2002 die Stelle als Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern an. Hier wie auch im Gesprächskreis zeichnete er sich durch sein großes Engagement für interreligiösen und interkulturellen Dialog aus. Als Seelsorger seiner Gemeinde hat er mit Humor und Tatkraft geholfen – immer getreu seinem Motto: auch Abraham war ein Optimist. Rabbiner Wolff gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Allgemeinen Rabbinerkonferenz in Deutschland, deren stellvertretender Vorsitzender er von 2005 bis 2012 war. Rabbiner Wolff sagte einmal: „Der Gott, an den ich glaube, ist ein Gott der Überraschungen, aber göttliche Wunder brauchen menschliche Hebammen.“ Er selbst war ohne Frage einer von ihnen. Der Gesprächskreis „Juden und Christen“ trauert um eine wichtige jüdische Stimme, die es in ganz besonderer Weise verstanden hat, ernste Themen gelegentlich auch mit einer Prise jüdischen Humor zu entkrampfen. Wir werden Rabbiner Dr. William Wolff nicht vergessen.
Für den Gesprächskreis „Juden und Christen“ beim ZdK
Dagmar Mensink und Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama