Freitag, 12. Januar 2001

Treffen europäischer Laien in Brüssel

- Folgeprozess zum "Manifest für ein europäisches Bewusstsein"
Unter Leitung der Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und der Semaines sociales de France, Prof. Dr. Hans Joachim Meyer und des früheren Generaldirektors des Internationalen Währungsfonds Michel Camdessus, haben sich am Donnerstag, dem 11. und Freitag, dem 12. Januar 2001 24 Vertreter katholischer Laieninitiativen aus neun europäischen Ländern in Brüssel getroffen.

Mit der Einladung zu diesem Treffen wollen ZdK und Semaines sociales den Prozess fortsetzen, den sie auf deutsch-französischer Ebene begonnen hatten und der im Mai des vergangenen Jahres in die Veröffentlichung des Manifestes für ein europäisches Bewusstsein mündete.

Ziel des Treffens war es, neue Partner in Europa einzubeziehen und dafür zu gewinnen, sich gemeinsam mit dem ZdK und den Semaines sociales de France als katholische Laienbewegungen auf der Basis des christlichen Glaubens in die Debatte über Werte und Ziele der Europäischen Gemeinschaft einzubringen.

Die Teilnehmer waren sich darin einig, dass es vor dem Hintergrund der tiefgreifenden politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Veränderungen in Europa dringend erforderlich ist, einen spezifischen Beitrag der Christen für die erst in Ansätzen vorhandene öffentliche Meinung auf europäischer Ebene zu leisten. Bei der Gestaltung dieses Prozesses, so die Überzeugung, kommt den Laien eine besondere Verantwortung zu. Gemeinsam will man in Zukunft darauf einwirken, dass die Debatte über den Grundkonsens bezüglich Zielsetzung , Orientierung und konkrete Ausgestaltung der Politik auf Ebene der Europäischen Union Gestalt annimmt, damit in Europa eine klar definierte Identität entstehen kann.

Im Mittelpunkt des Austausches standen Fragen nach der europäischen Politik im Anschluss an den Gipfel von Nizza und die sogenannte Osterweiterung der EU.

Am Ende des Treffens vereinbarten die Teilnehmer, die bestehenden Kontakte innerhalb der beteiligten Länder und mit allen katholischen Laienbewegungen zu vertiefen, die bereit sind sich an einem Dialog über gesellschaftliche und politische Entwicklungen in Europa zu beteiligen. Das Gespräch hierüber soll auf einer Studienversammlung Anfang 2002 fortgesetzt werden. Für das Jahr 2004 soll dann ein Kongress in Zusammenhang mit der Regierungskonferenz der EU geplant werden.

An den Treffen in Brüssel haben teilgenommen:

Barbu, Dr. Violetta, Academia Romana, Bucarest
Boissonnat, Jean, Semaines sociales de France, Paris
Brunot, Jean-Marie, Semaines sociales de France, Paris
Camdessus, Michel, Semaines sociales de France, Paris
Crespin, Bernard, Präsident des Conseil Inderdiocesain des Laics (CIL), Brüssel
Dehaene, Trees, Präsidentin der Interdiocesaan Pastoraal Beraad (IPB), Brüssel
Donk, Prof. Wim van den, Mitglied des Katholieke Raad vor Kerk en Samenleving (KRKS), Tilsburg
Friesl, Dr. Christian, Präsident der Katholischen Aktion Österreichs – KAÖ, Wien
Garelli, Prof. Franco, Torino
Gennip, Prof. Dr. P.A. van, Generalsekretär des Katholieke Raad vor Kerk en Samenleving (KRKS),
s'Hertogenbosch
Hallet, Jean, Brüssel
Jansen, Dr. Thomas, Commission européenne, Brüssel
Kossey, Pavol, Komisia pre laikov KBS, Bratislava
Lenz, Marlene, Zentralkomitee der deutschen Katholiken, Bonn
Lunte, Stefan, Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft, Brüssel
Meyer, Prof. Dr. Hans Joachim, Präsident des Zentralkomitees der deutschen
Katholiken, Dresden
Nissim, Gabriel, Strasbourg
Pauwels, Leo, Europäisches Arbeitnehmerzentrum (ESA), Brüssel
Salins, Antoine de, Semaines sociales de France, Brüssel
Schumacher, Dr. Rolf, Zentralkomitee der deutschen Katholiken, Bonn
Terpstra, Doukle, Präsident Europäische Sozialwochen, Utrecht
Vesper, Dr. Stefan, Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Bonn
Vignon, Jér(tm)me, Secretariat général de la Commission européenne, Brüssel
Wozniakowski, Henryk, Präsident der Gruppe ZNAK, Krakau

(Der Text des Manifestes für ein europäisches Bewusstsein ist inzwischen in neun Sprachen übersetzt und kann in der Pressestelle des ZdK angefordert werden.)