Freitag, 11. November 2011
ZdK-Sprecher würdigt 50jähriges Bestehen des BMZ mit Hinweis auf entwicklungspolitische Herausforderungen

„Angesichts von Hunger und Armut in der Welt muss die Förderung der Landwirtschaft und ländlichen Entwicklung einen zentralen Schlüsselbereich der deutschen Entwicklungszusammenarbeit darstellen“, fordert der entwicklungspolitische Sprecher des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Peter Weiß, anlässlich des 50. Jahrestages der Gründung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der am kommenden Montag, dem 14. November 2011, begangen wird.
„Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit hat in den letzten 50 Jahren viel erreicht und sich als erfolgreicher Kämpfer gegen Armut, Hunger und Not in dieser Welt erwiesen. Angesichts der Gefahren durch den Klimawandel, der Ernährungs-, Wirtschafts- und Finanzkrise, den knapper werdenden Ressourcen und fast einer Milliarde hungernder Menschen steht sie jedoch weiterhin vor großen Herausforderungen“, so Peter Weiß. Für deren Bewältigung sowie zur Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele seien große politische Kraftanstrengungen notwendig, für die es auch ausreichender finanzieller Mittel bedürfe. „Die Erhöhung der öffentlichen Entwicklungsleistungen auf 0,7% des Bruttonationaleinkommens sind dafür eine entscheidende Voraussetzung“, unterstreicht Peter Weiß. „Auch die Schaffung von fairen Handelsbedingungen für Entwicklungsländer, der Abbau von Agrarexportsubventionen, die Regulierung der Finanz- und Agrarrohstoffmärkte sowie eine zunehmende Kohärenz der Außenhandels-, Agrar- und Entwicklungspolitik sind zentrale und wirksame Instrumente für die Bekämpfung des Hungers und die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung.“
„Das 50jährige Bestehen des BMZ ist somit Grund zum Feiern und Nachdenken zugleich“, so Weiß. Er erinnerte daran, dass die Entstehung eines selbstständigen Ministeriums für Entwicklungsfragen und für die Zusammenarbeit mit den Partnerländern in den 1960er Jahren auch maßgeblich auf kirchliche Initiativen sowie auf die entwicklungspolitische Erfahrung der Kirchen nach dem Zweiten Weltkrieg zurückzuführen sei. So müssten die Kirchen angesichts ihrer langjährigen Erfahrung in der Armutsbekämpfung, der erfolgreichen Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen vor Ort und der Leistung von Hilfe zur Selbsthilfe auch weiterhin eine wichtige Rolle in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit spielen, fordert der ZdK-Sprecher.