Salzkörner
28 Jg. Nr. 4
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Miteinander
Editorial
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Chance und Auftrag
Kirchliche Sexualmoral braucht ein Update
Bei der IV. Synodalversammlung vom 8. bis 10. September 2022 wurde der Grundtext des Forums 4 „Leben in gelingenden Beziehungen“ mit großer Mehrheit (81 %) verabschiedet, allerdings wurde die in der Satzung vorgeschriebene Zweidrittelmehrheit der Bischöfe um drei Stimmen verfehlt. Was bedeutet das für die Zukunft?
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Unsichere Ankunft
Gewalterfahrung und Gewaltschutz geflüchteter Frauen und Kinder in Deutschland
Menschen, die ihre Heimat aufgrund von Krieg oder Verfolgung verlassen müssen, sind regelmäßig enormen Gefährdungen ausgesetzt. Das führen uns Bilder aus Krisengebieten und von den EU-Außengrenzen drastisch vor Augen. Weniger im Bewusstsein ist, dass Gewalterfahrungen häufig den Fluchtprozess überdauern und auch nach der Ankunft im (Erst-)Zufluchtsland weiterhin präsent sind. Der Deutsche Caritasverband (DCV) engagiert sich seit vielen Jahren für mehr Gewaltschutz, insbesondere für vulnerable Personen wie geflüchtete Frauen und Kinder – aber auch für Menschen mit Behinderung oder LSBTI*Geflüchtete. Im Folgenden werden einige Schlaglichter auf Gewaltschutzmaßnahmen in Deutschland geworfen.
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„Letzte Generation“
Mit Straßenblockaden zu konsequentem Klimaschutz
Die Klimakrise ist keine abstrakte Bedrohung der Zukunft – die Auswirkungen steigender Temperaturen sind schon heute zu spüren. Angesichts des immer kleiner werdenden Zeitfensters für politische Veränderung sind ziviler Ungehorsam und Widerstand gerechtfertigt und notwendig.
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Muss die Klimabewegung radikaler werden?
Erfolgreiches Engagement für den Klimaschutz auch ohne Eskalation
Die fortschreitende Klimakrise lässt einen verzweifeln. In diesem Sommer wurden wir täglich mit Nachrichten von Waldbränden, ausgetrockneten Flussbetten und Hitzewellen konfrontiert – und das ist erst der Anfang. Klimaforscher*innen erwarten bis 2050 einen Temperaturanstieg von mindestens 1,6 bis 2,4 Grad Celsius, je nach Szenario sogar mehr als 4 Grad Celsius bis 2100. Mit dabei: all die verheerenden Folgen, die sich schon jetzt erahnen lassen.
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Die Ärmsten trifft es am härtesten
Krisen öffnen die soziale Schere weiter
Corona-Pandemie, hohe Inflation, steigende Lebensmittelpreise und explodierende Energiekosten – wie kann unsere wohlstandsverwöhnte Gesellschaft damit umgehen?
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Ökologische Sozialpolitik in Kriegszeiten
Keine Gerechtigkeit ohne Blick aufs Klima
„Es gibt nicht zwei Krisen nebeneinander, eine der Umwelt und eine der Gesellschaft, sondern eine einzige und komplexe sozio-ökologische Krise.“ Dieser programmatische Satz aus der Enzyklika Laudato si‘ trifft in spezifischer Weise auch auf die gegenwärtige Gaspreiskrise in Deutschland und Europa zu: Sie verstärkt das Festhalten an der Atomenergie und vor allem an der Kohle, die doppelt so klimaschädlich ist wie Gas. Sie belastet weniger finanzkräftige Haushalte existenziell und führt absehbar zum Abbau von Arbeitsplätzen in den energieintensiven Branchen. Folgt man Papst Franziskus, dann können Lösungen nur gelingen, wenn man die komplexen ökosozialen Zusammenhänge in den Blick nimmt.
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Antirassismus als kirchlicher Auftrag
Zum Preis gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus
Wenn von Rassismus die Rede ist, löst das bei vielen Weißen Menschen Abwehrmechanismen aus. Menschen, die Rassismus erfahren und dies äußern, werden gerade von vielen Weißen Menschen aus der soziodemografischen Mitte der Gesellschaft oftmals auf aversive Weise als überempfindlich oder zu ängstlich dargestellt; die Benennung von und Rassismus und die Kritik daran werden als Beschränkung der Meinungsfreiheit verunglimpft oder als überzogene Äußerung diskreditiert.