Glückwunschschreiben an Herrn Prof. Dr. Dr. Hans Maier

anlässlich seines 90. Geburtstages

Sehr geehrter und lieber Herr Maier,

sehr herzlich möchte ich mich in die lange Reihe der Gratulanten zu Ihrem großen runden Geburtstag einreihen. Immer wenn ich mich mit der Geschichte des ZdK seit seiner Wiedergründung 1952 beschäftige, stoße ich auf die wegweisenden Impulse und Entscheidungen, die Ihre lange Präsidentschaft ausgezeichnet haben. Gleichzeitig bleibt eine gewisse Melancholie darüber, dass so vieles von dem, was Sie vertreten haben, bis heute uneingelöst ist und sicher zu dem verbreiteten Unmut auch innerhalb unserer Kirche beiträgt. Ich denke da nur an Ihre so nachvollziehbaren Vorschläge zur Einführung der normalsten Verwaltungs- und Regierungsprinzipien im Vatikan. Für Ihren so deutlichen Einsatz für die Rolle der Kunst in Kirche und Öffentlichkeit bedanke ich mich in besonderer Weise. Leider finden die kulturellen Themen nach wie vor nicht die angemessene Wahrnehmung und Öffentlichkeit im kirchlichen Kontext. Diese selbstverständliche Verbindung aus Tagesaktualität, historischer und philosophischer Fundierung und Liebe zu den künstlerischen Ausdrucksformen als Schwestern der religiösen Praxis löst immer wieder Bewunderung bei mir aus.

Persönlich denke ich besonders gerne an unsere vielen Begegnungen im Rahmen unserer Pieper-Stiftung, mit der wir, denke ich, wichtige Aufgaben und Projekte aufgreifen und verwirklichen konnten. Mit einer gewissen Wehmut denke ich an die vielen wunderbaren Impulse, die ich von Ihnen nicht nur in den Sitzungen, sondern auch in den abendlichen Gesprächen erfahren durfte.

Aber ein solcher Geburtstag ist Anlass, nicht allein die großen Erfolge und Leistungen zu würdigen, sondern die Person dahinter – oder besser gesagt darin. Sie haben einmal im Gespräch und später auch in Ihrem schönen Memoirenband Ihre Tochter mit der Bemerkung zitiert, Sie wollten gerne in die Geschichtsbücher kommen, während Ihre Frau das Himmelreich anstrebe – aber vielleicht gehe doch beides zusammen auch. Ich bin ganz sicher, dass diese beiden Ebenen sehr zusammenhängen, und darf Ihnen versichern, dass in großer Bewunderung vor Ihrer Lebensleistung auch der Mensch Hans Maier für mich immer ein unerreichbares Vorbild bleiben wird.

Ich wünsche Ihnen zu Ihrem Geburtstag ein schönes Fest mit lieben Freunden und Ihrer großen Familie. Glück und Segen für die kommenden Jahre!

In bleibender herzlicher Verbundenheit

Ihr

Prof. Dr. Thomas Sternberg

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