Keine Familien in Grenzverfahren: Für ein gemeinsames menschenrechtskonformes Asylsystem in Europa

Gemeinsame Erklärung von KIK und dem Hauptausschuss des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK)

Eine gemeinsame Erklärung des Klubs der Katholischen Intelligenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken

  1. Wir wollen, dass Familien von den neuen Grenzverfahren ausgeschlossen werden. Schutzsuchende Familien mit minderjährigen Kindern dürfen in der EU unter keinen Umständen unter haftähnlichen Bedingungen festgehalten werden. Dies gilt auch für einen gemäß Krisenverordnung durch die Europäische Kommission festzustellenden sogenannten Krisenfall.
  2. Wir plädieren für eine Reform des dysfunktionalen Asylsystems in der EU im Einklang mit den Garantien der Genfer Flüchtlingskonvention und der EU-Grundrechtecharta bis zum Frühjahr 2024. Die Situation an den EU-Außengrenzen ist inakzeptabel und muss verbessert werden.
  3. Wir setzen uns für ein solidarisches System ein, an dem sich alle Mitgliedsstaaten beteiligen. Die Verantwortung muss geteilt werden, um die Schutzsuchenden und ihr Menschenrecht auf ein Asylgesuch zu schützen. Die Finanzierung ist Teil der Solidarität, aber die wichtigste Säule bleibt die Aufnahme.
  4. Wir drängen darauf, dass Pushbacks an den Außengrenzen sowie an den Binnengrenzen aufhören.
  5. Wir setzen uns für mehr sichere und legale Wege für Migranten und humanitäre Korridore für Geflüchtete ein, über welche sie sicher nach Europa kommen, wo sie aufgenommen, geschützt, gefördert und integriert werden können.
  6. Wir bestehen darauf, dass von Europa globale Solidarität ausgeht. Ohne echte und weitsichtige Unterstützung für Menschenrechte, wirtschaftliche Entwicklung, Sicherheit und Demokratisierung werden Fluchtursachen verschärft bzw. neu geschaffen.
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