Kirchliches Engagement stärkt Demokratie und Zivilgesellschaft

ZdK-Präsidentin zum Deutschen Engagementtag

“Kirchenmitglieder sind überdurchschnittlich häufig ehrenamtlich engagiert, sie stärken Demokratie und Zivilgesellschaft. Das muss in der Engagement-Strategie des Bundes berücksichtigt werden.” Das fordert die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Irme Stetter-Karp, aus Anlass des heutigen Deutschen Engagementtags. Die jüngste Kirchenmitgliedschafts-Untersuchung (KMU) habe belegt, wie stark der ehrenamtliche Einsatz von Christinnen und Christen in der Gesellschaft sei, auch im nichtkirchlichen Bereich.

Fast fünf Millionen Menschen sind im kirchlichen oder religiösen Bereich ehrenamtlich engagiert. Dies gilt nicht nur im Bereich der Wohlfahrtspflege, sondern generationenübergreifend in zahlreichen Handlungsfeldern. Christinnen und Christen sind damit überdurchschnittlich aktiv.

Ihr Engagement begrenzt sich aber nicht nur auf den kirchlichen Bereich. National und international stehen sie für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung ein. „In den Gemeinden, in Werken, katholischen Verbänden und christlichen Vereinen, aber auch einfach in der Nachbarschaft oder zunehmend in digitalen Räumen engagieren sich Kirchenmitglieder vielfältig“, stellt Irme Stetter-Karp fest. „Sie sind da, wo es gilt, Not zu lindern, Menschen zu stärken, Geflüchtete zu begleiten und Hoffnung und Zuversicht Raum zu geben, gerade auch den Grenzsituationen des Lebens. So tragen engagierte Christ*innen ganz entscheidend zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.“ Eine Engagement-Strategie des Bundes sollte alle diese Aktivitä-ten positiv unterstützen, so die ZdK-Präsidentin. “Nachweislich stärkt christliches Engagement die demokratische Gesellschaft und trägt wesentlich zu einer vielfältigen Kultur der Freiwilligkeit und Gemeinwohlorientierung bei. Deshalb kann die anstehende Engagement-Strategie des Bundes ohne die Kirchen mit ihren zahlreichen Verbänden, Werken und Diensten nicht sinnvoll umgesetzt werden. Dabei sollten Erhalt und Stärkung der engagementfördernden Strukturen ein zentrales Element bilden.”

Stetter-Karp fordert konkret: „Das Ehrenamt braucht Freiräume. Dazu gehört die zuverlässige Unterstützung durch hauptberufliche Fachkräfte. Neue Methoden des Gewinnens, Begleitens und Fortbildens ehrenamtlich Engagierter sind nötig.“

Als katholische Stimme in der Zivilgesellschaft ist das ZdK in der Engagement-Politik aktiv und setzt sich mit dem “Ökumenischen Arbeitskreis Ehrenamt” für gute Rahmenbedingungen und Ressourcen ein. Das im Oktober verabschiedete Positionspapier “Nächstenliebe und Engagement – nicht nur an Sonntagen!” beschreibt die Rolle der Kirchen für eine gelingende Engagement-Strategie des Bundes.

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