Aufruf des ZdK zu den Sozialwahlen 2023

Beschluss des Hauptausschusses des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK)

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ruft alle Versicherten in den deutschen Sozialversicherungen auf, sich im Frühjahr 2023 an den Sozialwahlen zu beteiligen, mit denen die Selbstverwaltungsorgane der gesetzlichen Renten-, Kranken- und Unfallversicherungen neu bestimmt werden.

Das ZdK begrüßt, dass sich seine Mitgliedsorganisationen Kolpingwerk Deutschland und Katholische Arbeitnehmer Bewegung Deutschlands (KAB) zusammen mit ihren evangelischen Kolleginnen und Kollegen im Zusammenschluss der Arbeitsgemeinschaft christlicher Arbeitnehmerorganisationen (ACA) seit vielen Jahrzehnten in der Selbstverwaltung der Sozialversicherungen in Deutschland engagieren und so Mitverantwortung für die Zukunft der sozialen Sicherungen tragen.

Auch bei den Sozialwahlen im Jahr 2023 werden sich wieder Listen der ACA an den Wahlen zu den Selbstverwaltungsorganen der verschiedenen Sozialversicherungsträger beteiligen.

Das gegliederte Sozialversicherungssystem in Deutschland hat sich in den aktuellen Krisen als besonders beständig und leistungsfähig erwiesen. Es waren vor über 150 Jahren gerade Ideen aus der christlichen Soziallehre, die dafür ausschlaggebend waren, dass in Deutschland die großen Lebensrisiken durch eine soziale Sicherung nach dem Versicherungsprinzip mit einer Selbstverwaltung in solidarischer Weise abgesichert wurden.

Die soziale Selbstverwaltung mit gewählten Selbstverwaltungsorganen der Sozialversicherungsträger bringt in besonderer Weise zum Ausdruck, dass unsere Sozialversicherungen solidarische Einrichtungen einer Versichertengemeinschaft sind, in der Junge für Ältere, Vermögende für Ärmere und Gesunde für Kranke miteinstehen. Über die soziale Selbstverwaltung erhalten die Versicherten die Möglichkeit, selbst ihre Sozialversicherung mitzugestalten und Mitverantwortung zu tragen.

Die Wahlbeteiligung in den vergangenen Jahren könnte den Verdacht nähren, dass viele Mitbürger*innen soziale Selbstverwaltung und Sozialwahlen für eine vernachlässigbare Sache halten. Dieser Tendenz wollen wir deutlich entgegentreten. Gute und leistungsfähige Sozialversicherungen brauchen eine Stärkung des Versicherungsgedankens, des Solidaritätsprinzips und der Mitverantwortung der Versicherten für ihre Versicherung.

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