Gesichter und Geschichten

mit Viola Kohlberger

Menschen verändern die Welt. Im Zentralkomitee der deutschen Katholiken kommen sie zusammen – Christ*innen aus Leidenschaft, ehren- und hauptamtlich engagiert, zu Hause in ganz verschiedenen Regionen Deutschlands. Wir stellen Sie Ihnen vor. „Gesichter und Geschichten“ heute mit Viola Kohlberger, Mitglied der Synodalversammlung und Einzelpersönlichkeit im ZdK.

Frau Kohlberger, welcher Moment in Ihrem Leben hat Sie jüngst ins Herz getroffen? 

Am ersten Oktoberwochenende saß ich mit engagierten Theolog*innen bei einem Netzwerktreffen in Hohenheim zusammen. Gemeinsam machen wir uns stark für eine inklusive und diverse Theologie und Kirche. Wir setzen uns ein für einen Raum, in dem offen miteinander gesprochen und schöne sowie schmerzhafte Erfahrungen geteilt werden können. Die Gemeinschaft und Solidarität, die ich an diesem Wochenende erlebt habe, bedeuten mir unglaublich viel. Ich bin dankbar, Teil dieses Netzwerks von klugen, empowernden, wissenschaftlich und pastoral hochversierten Theolog*innen zu sein.

Warum engagieren Sie selbst sich im kirchlichen Bereich? 

Weil ich meine kirchliche Heimat trotz aller Widrigkeiten noch nicht aufgeben möchte. Ich engagiere mich für und zusammen mit Menschen im großen Feld der katholischen Jugendarbeit, der theologischen Erwachsenenbildung und der Kirchenpolitik. Denn ich will andere in ihrer spirituellen Selbstbestimmung unterstützen. Und ich möchte denjenigen einen Handlungs- und Sprechraum eröffnen, die bislang übersehen und überhört werden.

Was wollen Sie bewegen?

Ich möchte ein Bewusstsein für die Situation und Veränderungsbereitschaft der römisch-katholischen Kirche in Deutschland schaffen und darauf aufbauend heilsame und machtsensible Spiritualität und bestärkenden Glauben erlebbar machen. Ich will meinen Teil dazu beitragen, alte, verkrustete und missbrauchsbegünstigende Strukturen in der Kirche zu benennen und abzubauen.

Was macht Sie an Ihrer Arbeit glücklich?

Das Zusammensein mit Menschen und das gegenseitige Empowerment.

Woher kommt Unterstützung für Ihre Projekte? 

Von so vielen Menschen! Vor allem von Menschen aus den Jugend- und Frauenverbänden, aus verschiedenen Netzwerken – wie der Jungen AGENDA, die ich ja im Oktober getroffen habe – und aus der ökumenischen „churchy bubble“ in den Sozialen Medien.

Wo machen Sie am liebsten Pause von der Arbeit?

In einem schönen Biergarten in den Münchener Isarauen, in geselliger Runde am Lagerfeuer oder bei ein, zwei unterhaltsamen Folgen Reality TV.

Die Kirche der Zukunft ist für Sie…

… eine macht- und herrschaftssensible, diskriminierungs- und missbrauchsarme Kirche. Das wäre schon viel – wo ich doch im Grunde das völlige Ende von Diskriminierung und Missbrauch ersehne. In der Kirche der Zukunft sind alle Menschen gleichberechtigt. Sie leben ihren Glauben gemeinsam und tragen frohmachende und friedensstiftende Impulse in unsere Gesellschaft.

Viola Kohlberger, geboren 1991 in Landsberg am Lech, promoviert am Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte in München. Sie ist gewählte Einzelpersönlichkeit im ZdK und aktiv auf dem Synodalen Weg. Bundesweit bekannt wurde sie nach einer Auseinandersetzung mit Kardinal Woelki bei einer Synodalversammlung im Jahr 2021. 2024 erhielt sie keine ausreichende Unterstützung der deutschen Bischöfe für ihre Kandidatur zum Amt der Bundeskuratin der Deutschen Pfadfinder*innenschaft Sankt Georg (DPSG). Sie hätte die absolute Mehrheit der 27 im Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz vertretenen Ortsbischöfe benötigt. 

Haben Sie Fragen?

Telefon: +49 (0) 30 166380-630
E-Mail: presse(at)zdk.de

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