Synodaler Ausschuss tagt in Magdeburg

Beratung über synodales Gremium auf Bundesebene Schwerpunkt der Arbeit

In Magdeburg hat heute (9. Mai 2025) die vierte Sitzung des Synodalen Ausschusses begonnen. An ihr nehmen 61 der insgesamt 70 Mitglieder teil, ebenso drei der vier geladenen Gäste aus den (Erz)Bistümern Eichstätt, Regensburg, Passau und Köln. Mitglieder des Synodalen Ausschusses pilgerten in den Morgenstunden durch die Stadt. Ihrem Weg schlossen sich viele Magdeburger an.

Neben einem aktuellen Sachstand zur Arbeit der vom Ausschuss eingerichteten Kommissionen steht im Mittelpunkt der Beratungen die Frage, wie die katholische Kirche sich synodal erneuern kann. Ein „Grundlagentext Synodalität“ über „Aufgaben und Lösungswege – weltweit und in Deutschland“ wird vorgestellt und der Entwurf der Satzung für ein synodales Gremium auf Bundesebene beraten. Der Synodale Ausschuss nimmt dabei Bezug auf das Abschlussdokument der Weltsynode vom Oktober 2024. Unter dem Titel Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung war es von Papst Franziskus als Teil des ordentlichen Lehramtes bestätigt worden.

Die drei Kommissionen des Synodalen Ausschusses, die jeweils aus zehn gewählten Mitgliedern sowie Beraterinnen und Beratern bestehen, übernehmen Aufgaben und behandeln Fragen, die auf dem Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland eine wichtige Rolle spielen. Kommission I berät zur Synodalität als Strukturprinzip der Kirche und zur möglichen Ordnung eines synodalen Gremiums auf Bundesebene. Kommission II ist mit Evaluation und Monitoring der Umsetzung der Beschlüsse des Synodalen Weges beauftragt. Kommission III kümmert sich um die Weiterentwicklung der Initiativen des Synodalen Weges. 

Zum Auftakt der Beratungen in Magdeburg sagte die Präsidentin des Synodalen Weges und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Dr. Irme Stetter-Karp: „Wir starten mit Rückenwind aus Rom in diese Sitzung des Synodalen Ausschusses. Papst Leo XIV. hat mit seinem ersten Auftritt am gestrigen Abend klar gemacht, dass er für eine synodale Kirche stehen will, dass er den Kurs seines Vorgängers im Amt in diesem Punkt fortsetzt. Ein Mann der Mitte, politisch versiert, international vernetzt und zudem bestens informiert über die katholische Kirche in Deutschland, ist an die Spitze der Kirche gewählt worden. Das kann uns nur voranbringen auf dem gemeinsamen Weg mit der Weltkirche. Als wir den Synodalen Weg hier bei uns begannen, hat uns sein Vorgänger im Amt, Papst Franziskus, einen Brief geschrieben. Im Juni 2019 ermutigte er uns mit seinem Schreiben An das pilgernde Volk Gottes in Deutschland, in Einheit mit der Weltkirche freimütige Antworten auf große Herausforderungen unserer Zeit zu suchen. Wir verstehen die Weiterführung des Synodalen Weges genau als Erfüllung seines Auftrags. Möge nun Papst Leo XIV. uns auf diesem Weg vorangehen und inspirieren. Viele Menschen hoffen auf Veränderungen, auf eine glaubwürdige Kirche, die in der Welt eine starke Stimme hat. Eine Kirche, die Frieden stiftet, Gemeinsinn fördert und Menschen einen klaren Kompass gibt. In diesem Geist beraten wir heute und morgen hier in Magdeburg über die Zukunft unserer Ortskirche.“

Bischof Dr. Georg Bätzing, Präsident des Synodalen Weges und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, zeigte sich dankbar über die Wahl von Papst Leo XIV.: „Mit seinem Lächeln und seinem Friedensgruß, seinen herzlichen Worten und seinem perspektivischen Blick für die Kirche hat er in wenigen Minuten die Herzen von Milliarden Menschen erreicht. Ich halte die Wahl für hervorragend und bin mir sicher, dass der neue Papst ein Pontifex, ein Brückenbauer im wahrsten Sinne des Wortes, ist. Leo XIV. steht für Dialog und eine Kirche, die nicht um den eigenen Kirchturm kreist.“ Außerdem würdigte Bischof Bätzing den verstorbenen Papst Franziskus. Er werde als ein Papst in Erinnerung bleiben, „der die Kirche in einer Zeit tiefgreifender Umbrüche geprägt hat – mit seinem besonderen Fokus auf Barmherzigkeit, soziale Gerechtigkeit und eine glaubwürdige Erneuerung im Geist des Evangeliums. Er stellte die Armen und Ausgegrenzten sowie die Bewahrung der Schöpfung in den Mittelpunkt seines Pontifikats.“ Bischof Bätzing erinnerte auch an die Verstorbenen des Anschlags von Magdeburg: „Wir denken an die Opfer und alle, die von den Anschlägen betroffen sind. Ihr Leid wurde zum Teil für politische Interessen instrumentalisiert. In dieser Woche ist nun die neue Bundesregierung gestartet und die Debatte, wie wir uns als Kirche in den politischen Diskurs einbringen, ist immer noch aktuell. Ich denke, das Gremium, um das es uns hier geht, ist Teil der Antwort: Wir werden uns in diesen Diskurs einbringen.“ 

 

Hinweis:

Informationen zum Synodalen Ausschuss, zu den Mitgliedern, zur Satzung und Geschäftsordnung sind unter www.synodalerweg.de/synodaler-ausschuss verfügbar. Dort finden Sie auch die Tagesordnung und das Programm der Sitzung vom 9./10. Mai 2025.

Pressemitteilung: „Synodaler Ausschuss tagt in Magdeburg“ als PDF

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