Lieferketten
Die Globalisierung hat Wohlstand ermöglicht, ohne Gerechtigkeit auf dem Weltmarkt herzustellen. Im Globalen Süden leiden viele Menschen in Lieferketten unter Verstößen gegen Menschen- und Arbeitsrechte. Unternehmerische Tätigkeiten beeinträchtigen in zahlreichen Fällen die Umwelt.
Auf mehreren Ebenen wird versucht, mit einem gesetzlichen Rahmen entgegenzusteuern. Wir forderten ein deutsches Lieferkettengesetz und begrüßten nach dessen Einführung den damit eingeleiteten Paradigmenwechsel. Gleichzeitig drängten wir darauf, auf europäischer Ebene den nächsten Schritt zu einer verantwortungsvollen Globalisierung zu gehen. Wir haben dazu den Austausch mit der Zivilgesellschaft gesucht und unsere Position insbesondere gegenüber der Bundesregierung artikuliert. Nach dem entscheidenden Votum im Rat der Europäischen Union im März 2024 kritisierten wir das entkernte Gesetz, das hinter unseren Forderungen zurückbleibt: Eine wirksame Sorgfaltspflichtenrichtlinie muss den Finanzsektor einbeziehen, die gesamte Wertschöpfungskette adressieren und Betroffenen Zugang zu Gerichten in der EU eröffnen.
Nach dem entscheidenden Votum im Rat der Europäischen Union im März 2024 kritisierten wir das entkernte Gesetz, das hinter unseren Forderungen zurückbleibt.
Angesichts der Versuche, die Richtlinie weiter zu verwässern, fordern wir von der Bundesregierung ein, sich für den Erhalt der Richtlinie einzusetzen. Das deutsche Lieferkettengesetz darf nicht angetastet werden, bis die Umsetzung der europäischen Regeln in deutsches Recht erfolgt. Gemeinsam mit unzähligen Unternehmen sind wir der Überzeugung: Faire Lieferketten sind die Voraussetzung für eine zukunftsfähige und resiliente Wirtschaft.
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Raphael de Araújo Bittner
Referent in der Abteilung Politik und Gesellschaft
Telefon: +49 (0) 30 166380-616
E-Mail: raphael.dearaujobittner(at)zdk.de