ZdK-Vollversammlung beschließt zehn Handlungsempfehlungen zur Fachkräftesicherung

„Potenziale heben, Wege bahnen, Gesellschaft gestalten“

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat auf seiner heutigen Vollversammlung in Paderborn ein Positionspapier zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in Deutschland verabschiedet. „Der Fachkräftemangel ist nicht nur eine ökonomische Herausforderung – er stellt auch unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt auf die Probe“, sagte Martin Buhl, Sprecher des ZdK-Sachbereichs „Bildung, Kultur und Medien“.

Bei der Vollversammlung war Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, zu Gast und sprach über die drängenden Herausforderungen des Fachkräftemangels: „Nur wenn wir alle Potenziale aktiv fördern und Barrieren abbauen, können wir die Fachkräftelücke schließen und eine zukunftsfähige Gesellschaft gestalten.“ Nahles unterstrich die Bedeutung einer gemeinsamen Anstrengung aller gesellschaftlichen Akteure, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Es sei ausgesprochen wichtig, dass das ZdK sich in dieser Frage zu Wort melde: „Die Kirchen müssen den Mut haben, sich einzubringen, unbequeme Fragen zu stellen, innovative Vorschläge zu machen“, sagte sie. Der Fachkräftemangel sei ein sehr ernstes Problem für die Volkswirtschaft: „Grundsätzlich bemerken wir seit ein paar Jahren, dass der demografische Wandel voll durchschlägt. Das dämpft die Effekte der schlechten Wirtschaftslage auf den Arbeitsmarkt.“

Das ZdK fordert eine umfassende Strategie, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Es betont die Notwendigkeit einer gerechten Migrationspolitik, die ausländischen Fachkräften faire Zugänge zum Arbeitsmarkt eröffnet, ihre Integration fördert und Bleiberechte für integrierte Geflüchtete sichert. „Nur durch eine offene und faire Migrationspolitik können wir die Fachkräfte gewinnen, die wir dringend benötigen“, betont Martin Buhl.

Zudem fordert das ZdK eine Arbeitswelt, die die Würde des Menschen achtet – unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder sozialem Status. Arbeit müsse ein Ort der Wertschätzung sein, an dem jeder Mensch seine Fähigkeiten entfalten könne. Dazu brauche es mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland, die Chance auf berufliche Qualifikation und Weiterentwicklung und die Anerkennung von Care-Arbeit als gleichwertig zur Erwerbsarbeit. Zudem plädiert das ZdK für einen verantwortungsvollen Umgang mit Arbeitslosigkeit, der auf Prävention setzt und den Wiedereinstieg in Beschäftigung gezielt fördert. „Als ZdK werben wir dafür, verborgene Potenziale zu heben, Teilhabe zu ermöglichen und Arbeit so zu gestalten, dass sie allen Menschen Würde, Anerkennung und Zukunftsperspektiven bietet“, unterstreicht Martin Buhl. 

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